Von Wasserski und
Apres-Ski |
Es war noch finstere Nacht und ziemlich
frisch am Morgen des 19. März, als sich immer mehr
Musiker beim Hallenbad einfanden, um sich für einen
Tag in die Fluten zu stürzen. Nein, es ging nicht
ins Hallenbad oder nach Mallorca, sondern nach Ischgl,
trotzdem war es ziemlich nass. |
Zunächst begann alles völlig harmlos. Abfahrt
bei Dunkelheit um 4:30 Uhr, schlafen bis kurz vor dem
Bodensee. Doch dann – die ersten Regentropfen. Die
Visionen waren zahlreich. Von – hinterm Arlberg
scheint vielleicht die Sonne- bis – wenn es am Bodensee
regnet, kann es in Tirol ja schneien – reichte die
Fantasie. Aber dem war nicht so. Bereits am Parkplatz
in Ischgl – Nieselregen. Das Ganze tat der guten
Stimmung keinen Abbruch. Wer im Regen marschieren und
musizieren kann, der kann auch skifahren.
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Also los. Die Liftkarte zum Schnäppchenpreis von
39 Euro erstanden (Nein! Gruppenkarten gibt’s in
Ischgl nicht) und ab zur Gondel. Der Regen wird heftiger.
Wenigstens in der Gondel war’s trocken, wenn auch
feucht-fröhlich. Mittelstation – Regen. Bergstation
– Schneeregen und Wind. Weiter ging’s im Sessellift.
Aus Schneeregen wurde Schneegraupel. Im Lift schweiften
die Blicke umher, auf der Suche nach helleren Flecken
und in der Hoffnung auf ein wenig Sonnenschein. Doch bis
zum Mittagessen war da nichts zu wollen. |
Dann am frühen Nachmittag – die Wolkendecke
reißt auf und der blaue Himmel wird immer größer.
Hochmotiviert und gestärkt schnallten die Musiker
wieder ihre Skier und Boards an. Häufig lag der obere
Pistenteil noch in den Wolken und man fuhr bei schlechter
Sicht. Weiter unten wärmten einen die Sonnenstrahlen.
Doch nicht nur uns – auch den Schnee. Sehr wohlwollend
hätte man den Pistenbelag als Sulzschnee bezeichnen
können. Wenn man allerdings zu nah hinter seinem
Vordermann fuhr, hatte man die Wasserspritzer auf der
Brille.
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Außerdem war das Nachmittagsprogramm ziemlich sportlich.
Durch den schweren Schnee hatten wir laufend den erforderlichen
Trainingspuls, um für den Stadtlauf im Juni fit zu
werden. Deshalb fanden die Oberschenkel so gegen 15:00
Uhr, dass sie eigentlich schon genug geleistet hätten
und es Zeit für den Après-Ski wäre. Da
haben wir die Bitte erhört und uns einen netten Platz
in der Sonne gesucht von wo aus das Panorama zu bestaunen
war. Bei Aldi-Bier, Rotwein und Zigarre ging der Skitag
seinem Ende entgegen. |
Aber was ist ein Skitag ohne Après-Ski? Der darf
natürlich nicht fehlen. Vor allem in Ischgl wäre
das eine Unterlassungssünde. Also, Skier abgeschnallt,
rein in den „Kuhstall“ und abgetanzt. Hier
trafen die Skiläufer und Snow-Boarder wieder auf
die Après-Ski-Fahrer. – Ja, das gibt’s.
Ein paar Musikerkollegen sind ohne Ski und Board mitgefahren.
Ob wegen der Kameradschaft oder wegen des sagenumwobenen
Après-Skis in Ischgl sei mal dahingestellt. Die
Stimmung war riesig, der Durst war groß und wurde
sogleich gelöscht. Um 19:00 Uhr ging’s dann
wieder Richtung Heimat. Der gemischte Chor der Stadtkapelle
Herrenberg und der Männer-Chor des FC Calw-Stammheim
haben auf der Fahrt abwechselnd den Bus unterhalten. Irgendwann
kam dann der Sandmann und ein Ausflügler nach dem
anderen ist eingeschlafen, bis auf die Après-Skifahrer,
die noch Reserven hatten. Ihnen ist es auch zu verdanken,
dass der ungewöhnliche Fahrstil des Busfahrers auffiel
und wir gegen Mitternacht heil in Herrenberg zurück
waren. |
In Summe war es eine lustige Ausfahrt, die aber sehr anstrengend
war. Dir liebe Sabine, einen herzlichen Dank für
die Organisation. Vielleicht können wir das nächste
Mal ja für zwei Tage fahren, oder in ein näher
gelegenes Skigebiet. Es werden sich sicherlich wieder
viele Teilnehmer finden.
Sylvia Schneider |
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Bilder gibt es auf der Homepage von Thilo > |
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